TBT – Trauma Buster Technique
Die TBT ist auf die Emotional Freedom Techniques (EFT) zurückzuführen.
Zugrunde liegt die Annahme, dass belastende Ereignisse zu einem Kurzschluss in unserem Nerven- bzw. Meridiansystem führen können. Diese Kurzschlüsse verbinden sich zu Kombinationen aus Gefühlen, Körperempfindungen und Gedanken. So entstehen Reaktionsmuster, die automatisch aktiviert werden, sobald wir mit bestimmten Reizen bzw. ähnlichen Situationen konfrontiert sind.
So haben vergangene Traumata, die nie verarbeitet worden sind, immer noch starke Auswirkungen auf unsere Gegenwart, die oftmals den Alltag schwer behindern oder nahezu unmöglich machen.
Mit TBT gibt es einen sanften Weg, diese Ereignisse zu entkoppeln. Die Erinnerung bleibt und gleichzeitig werden keine Flashbacks, dissoziativen Zustände oder überwältigenden emotionalen oder körperlichen Reaktionen mehr ausgelöst. Das Ereignis in der Vergangenheit verliert seine Macht.
Entstehung und Funktionsweise
Rehana Webster hat TBT ursprünglich konzipiert, um Menschen mit massiven Traumatisierungen schnell und einfach zu helfen. Seit über zehn Jahren besucht sie Krisengebiete, behandelt dort ehrenamtlich Opfer und gibt ihre Technik weiter.
Durch die hohe Anzahl an Betroffenen in diesen Gebieten stehen nicht genug Therapeuten oder Zeit zur Verfügung, um in umfangreichen Sitzungen mit den Opfern zu arbeiten.
Deshalb braucht es eine Methode, die schnell erlernbar, wirksam und doch sanft ist.
TBT arbeitet mit einem kleinen Teil einer Erinnerung. Wichtig ist dabei ein Zustand, bei dem das Fühlen auf sichere Distanz gehalten wird. Hier nutzt die Methode sowohl Elemente aus dem NLP (Neurolinguistisches Programmieren) als auch Erkenntnisse der Neuroplastizität des Gehirns: die Fähigkeit unserer Gehirnzellen, sich zu lösen und neue Verbindungen einzugehen.
Zunächst wird der Hauptschockpunkt, der Punkt der höchsten Belastung, identifiziert und isoliert. Dann wird dieser durch auditive und/oder visuelle Elemente verzerrt und verfremdet.
So entsteht eine Überlagerung des Erfahrenen. Während des TBT-Prozesses wird die ursprüngliche Erinnerung im Gehirn mindestens 18-mal bearbeitet und so neu abgespeichert.
Gleichzeitig weicht das wiederholte Erinnern des traumatischen Ereignisses die neurologische Vernetzung auf, wodurch diese Inhalte für einige Zeit formbar sind (Neuroplastizität). Final macht man sich die Tendenz des Gehirns zu Nutze, das Erlebte bei jeder erneuten Erinnerung minimal zu verändern. So löst man die alten Muster und Verknüpfungen und ersetzt sie durch Neue.
Dadurch verändert sich das emotionale und körperliche Erleben der Erinnerung an das Geschehene. Es bleibt etwas, das schlimm war, doch nach dem TBT-Prozess wird es als ein vergangenes und abgeschlossenes Ereignis wahrgenommen. Man spürt z.B. die Trauer durch den Verlust eines geliebten Menschen, doch es überwältigt einen nicht unerwartet.
Wann TBT Anwendung findet
TBT wird dann angewendet, wenn eine konkrete, belastende Erinnerung eines Ereignisses vorliegt. Dieses kann dann sanft behandelt werden. TBT kann nicht „nur“ auf traumatische Erlebnisse angewendet werden, sondern hilft ebenfalls bei grundsätzlich belastenden Erinnerungen. Daher kann man es auch anwenden, wenn jemand z.B. nach einem missglückten Auftritt, Angst entwickelt. Alle belastenden Erinnerungen, die einen heute noch beeinträchtigen, können auf schonende Weise mit TBT behandelt werden.
Hinweis
Auch wenn es auf den ersten Blick nach einer schnellen Wunderheilmethode aussieht: Infolge eines traumatischen Erlebnisses können sich belastende, emotionale Zustände entwickeln – wie z.B. Schuldgefühle. Wenn diese sich nicht von selbst nach der TBT-Sitzung auflösen, können sie im Anschluss therapeutisch – mit der jeweilig bevorzugten Methode und dem jeweils bevorzugten Therapeuten - begleitet und bearbeitet werden.